Den Pflegeberuf hautnah erleben - Edith-Stein-Realschule kooperiert mit dem Diakonissen-Krankenhaus

Als „ökumenisches Unternehmen, das überfällig war“, bezeichnet Pfarrer Dr. Werner Schwartz, Vorsteher der Diakonissen Speyer-Mannheim, den Kooperationsvertrag zwischen der Edith-Stein-Realschule und dem Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in Speyer. Zielgruppe der Vereinbarung sind vor allem Schülerinnen der Klassen 9 und 10, die künftig verstärkt Informationen und Schnuppermöglichkeiten über den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege erhalten.

Die Neuntklässlerinnen der Edith-Stein-Realschule absolvieren immer vor den Osterferien ein zweiwöchiges Berufspraktikum. Auch in diesem Jahr haben mehrere Mädchen die Gelegenheit genutzt, um in das Berufsfeld Krankenpflege zu schnuppern. Ende des Schuljahres findet außerdem für die gesamte Schule die Projektwoche statt; ein Projekt dabei wird der Bereich „Diakonie Pflege“ sein, für den die Berufskoordinatorin Martina Gregor-Ochsner verantwortlich ist und dabei von Tanja Schaller, Leiterin der Pflegeschule am Diakonissen-Stiftungskrankenhaus, unterstützt wird. Bei Berufsvorbereitungstagen wird die Edith-Stein-Realschule außerdem künftig von der Leitung der Pflegeschule durch Präsenz unterstützt. Zudem soll das Krankenhaus den Schülerinnen künftig in verschiedenen Jahrgangsstufen und in unterschiedlichen Fächern als Modell der Arbeitswelt begegnen. Werner Vogelsang, Geschäftsführer des Krankenhauses, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es nach der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger zahlreiche Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung gibt: „Da ist noch vieles in Bewegung“, prophezeit er.

„Die Zahlen in der Pflege werden immer erschreckender“, erklärte Pfarrer Schwartz bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags. Obwohl der Beruf der Pflege ein sehr schöner sei, mangle es an Nachwuchs. Die Ursachen dafür sind bekannt: Der Beruf sei durchaus sehr fordernd und belastend, habe ein schlechte Image, und außerdem „balgen sich viele Branchen um junge Menschen.“ In der Kooperation mit einer Schule vor Ort sieht er die Möglichkeit, Vorurteile abzubauen und den Schülerinnen zu zeigen, dass der Beruf der Pflege zugleich erfüllend sei: „Ich kann jeden Abend sagen, ich habe etwas Sinnvolles getan“, betont er.

Für Schulleiter Thomas Sersch passt die Kooperation mit dem christlichen Krankenhaus auch sehr gut zum Leitbild der Edith-Stein-Realschule und zu den sozialen Kompetenzen, die sie ihren Schülerinnen neben intellektuellen und kreativen Tätigkeiten vermitteln möchte. „Die Vermittlung von Werten ist ein wichtiges Bildungsziel“, betont er. So wie den Schülerinnen die dominikanischen Werte Achtsamkeit, Dialogbereitschaft, Achtung der Menschwürde sowie Miteinander – Füreinander entgegengebracht werden, so können sie sie auch in einem pflegerischen Beruf später weitergeben.


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